Die Hausratversicherung gehört zu den wichtigsten Absicherungen für Ihre eigenen vier Wände. Ein Wohnungsbrand, ein Wasserrohrbruch oder ein Einbruch können binnen Minuten Ihr gesamtes Hab und Gut zerstören oder entwenden. Ohne Versicherung müssen Sie alles aus eigener Tasche ersetzen – das kann schnell Zehntausende Euro kosten. Die gute Nachricht: Mit einem gründlichen Hausratversicherung Vergleich finden Sie nicht nur den optimalen Schutz, sondern sparen auch noch deutlich.

Warum eine Hausratversicherung sinnvoll ist

Die Hausratversicherung schützt alle beweglichen Gegenstände in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus gegen verschiedene Schadensereignisse. Das klingt zunächst banal – bis man sich vor Augen führt, welche Werte sich über die Jahre in einem Haushalt ansammeln.

Was genau ist versichert?

Zum versicherten Hausrat gehören alle Gegenstände, die Sie in Ihrer Wohnung nutzen oder aufbewahren:

  • Möbel und Einrichtungsgegenstände aller Art
  • Elektronikgeräte wie Fernseher, Computer, Smartphones
  • Kleidung, Schuhe und Accessoires
  • Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank, Kaffeemaschine
  • Bücher, CDs, DVDs und andere Medien
  • Teppiche, Gardinen und Dekoration
  • Wertsachen wie Schmuck, Uhren oder Sammlungen (meist bis zu bestimmten Grenzen)
  • Bargeld (begrenzte Deckung)
  • Fahrräder innerhalb der Wohnung

Selbst eine durchschnittlich ausgestattete Zwei-Zimmer-Wohnung hat schnell einen Wiederbeschaffungswert von 30.000 bis 50.000 Euro. Bei Familien mit größeren Wohnungen und umfangreicherer Ausstattung können es auch 80.000 bis 100.000 Euro oder mehr sein.

Reale Szenarien aus dem Alltag

Konkrete Beispiele zeigen, wie schnell es teuer werden kann:

Szenario 1: Wohnungsbrand Ein Kurzschluss in der Küche löst nachts einen Brand aus. Bis die Feuerwehr da ist, sind Küche und Wohnzimmer komplett zerstört, die übrigen Räume durch Rauch und Löschwasser stark beschädigt. Neuwert der zerstörten Gegenstände: 35.000 Euro. Die Hausratversicherung übernimmt die kompletten Kosten.

Szenario 2: Wasserrohrbruch Ein geplatztes Wasserrohr in der darüberliegenden Wohnung durchnässt Ihre Decke. Wasser läuft auf Sofa, Teppich und Ihre Büchersammlung. Auch Ihr Computer wird beschädigt. Schaden: 8.500 Euro. Die Hausratversicherung zahlt den Neuwert aller beschädigten Gegenstände.

Szenario 3: Einbruch Während Sie im Urlaub sind, brechen Diebe in Ihre Wohnung ein. Sie stehlen Laptop, Tablet, Schmuck und eine wertvolle Kamera. Zusätzlich beschädigen sie die Wohnungstür. Diebesgut und Vandalismusschäden: 6.200 Euro. Die Hausratversicherung ersetzt den Zeitwert der gestohlenen Gegenstände und den Neuwert der beschädigten Tür.

Szenario 4: Sturm Ein heftiger Sturm reißt ein Fenster auf. Regen dringt ein und beschädigt Parkett, Möbel und Elektronik. Reparatur- und Ersatzkosten: 4.800 Euro. Die Hausratversicherung übernimmt alle Kosten.

Diese Beispiele zeigen: Ohne Versicherung können alltägliche Schadensereignisse zu erheblichen finanziellen Belastungen führen.

Was deckt eine Hausratversicherung ab?

Eine Standard-Hausratversicherung schützt gegen folgende Gefahren:

Feuer und Brandschäden

Versichert sind Schäden durch:

  • Brand und offenes Feuer
  • Blitzschlag und Überspannung
  • Explosion
  • Implosion
  • Anprall oder Absturz eines Luftfahrzeugs

Auch Folgeschäden wie Rußverschmutzung oder Schäden durch Löschwasser sind abgedeckt.

Leitungswasser

Die Versicherung zahlt bei Schäden durch:

  • Austritt von Wasser aus Rohrleitungen der Wasserversorgung
  • Heizungsanlagen und deren Zuleitungen
  • Aquarien (bis zu bestimmten Grenzen)
  • Wasserbetten
  • Gefrorene oder geplatzte Wasserleitungen

Wichtig: Schäden durch Grundwasser, Hochwasser oder aufsteigende Feuchtigkeit sind hier nicht eingeschlossen – dafür brauchen Sie eine Elementarschadenversicherung.

Sturm und Hagel

Versichert sind Schäden durch:

  • Sturm ab Windstärke 8 (mindestens 62 km/h)
  • Hagel jeder Stärke
  • Unmittelbare Sturmschäden an Ihrem Hausrat
  • Folgeschäden durch Regen, wenn Sturm das Dach oder Fenster beschädigt hat

Nicht versichert sind Schäden bei offenen Fenstern oder Türen.

Einbruchdiebstahl, Raub und Vandalismus

Die Versicherung leistet bei:

  • Einbruchdiebstahl in die Wohnung oder verschlossene Räume
  • Diebstahl aus verschlossenen Räumen oder Behältnissen
  • Raub innerhalb und außerhalb der Wohnung
  • Vandalismus nach einem Einbruch

Einfacher Diebstahl ohne Einbruch (z.B. wenn Sie die Tür offen gelassen haben) ist nicht versichert. Auch Trickdiebstahl ist meist ausgeschlossen.

Fahrraddiebstahl (optional)

Standardmäßig sind Fahrräder nur innerhalb geschlossener Räume versichert. Für Diebstahl auf der Straße brauchen Sie eine separate Fahrraddiebstahlversicherung oder einen entsprechenden Zusatzbaustein. Die Deckung ist meist auf 1-3 Prozent der Versicherungssumme begrenzt (bei 50.000 Euro Versicherungssumme also 500-1.500 Euro pro Fahrrad).

Elementarschäden (Zusatzbaustein)

Gegen Aufpreis können Sie erweiterten Schutz gegen Naturgefahren einschließen:

  • Überschwemmung, Hochwasser und Rückstau
  • Erdbeben
  • Erdsenkung und Erdrutsch
  • Schneedruck und Lawinen
  • Vulkanausbruch

Dieser Baustein ist besonders wichtig, wenn Sie in hochwassergefährdeten Gebieten oder Hanglagen wohnen. Die Kosten liegen meist bei 20-50 Prozent Aufschlag auf den Grundbeitrag.

Die wichtigsten Kriterien beim Hausratversicherung Vergleich

Beim Vergleich von Hausratversicherungen sollten Sie nicht nur auf den Preis achten. Viel wichtiger ist, dass der Versicherungsschutz zu Ihrer Situation passt und keine wichtigen Leistungen fehlen.

Versicherungssumme: So viel wie nötig, nicht weniger

Die Versicherungssumme gibt an, bis zu welchem Betrag die Versicherung im Schadensfall leistet. Sie sollte dem Neuwert Ihres gesamten Hausrats entsprechen.

Faustformel: 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche

Für eine 70 Quadratmeter Wohnung wären das 45.500 Euro. Bei überdurchschnittlich wertvoller Einrichtung sollten Sie höher kalkulieren – etwa 750-850 Euro pro Quadratmeter.

Wichtig: Wählen Sie einen Tarif mit Unterversicherungsverzicht. Dann gilt die vereinbarte Versicherungssumme automatisch als ausreichend, und Sie müssen im Schadensfall nicht jeden Gegenstand einzeln nachweisen. Ohne Unterversicherungsverzicht riskieren Sie, dass die Versicherung bei zu niedriger Versicherungssumme nur anteilig zahlt.

Neuwertentschädigung statt Zeitwert

Achten Sie darauf, dass die Versicherung zum Neuwert leistet, nicht nur zum Zeitwert. Das bedeutet: Sie bekommen den Betrag, den ein gleichwertiger neuer Gegenstand heute kostet – nicht den abgewerteten Preis Ihres gebrauchten Geräts.

Bei einer Zeitwertentschädigung würden Sie für einen fünf Jahre alten Fernseher nur einen Bruchteil des Neupreises bekommen. Bei Neuwertentschädigung können Sie sich ein neues gleichwertiges Gerät kaufen.

Die meisten modernen Tarife bieten Neuwertentschädigung standardmäßig an. Prüfen Sie dies jedoch unbedingt in den Versicherungsbedingungen.

Selbstbeteiligung: Sparen mit Maß

Eine Selbstbeteiligung bedeutet, dass Sie im Schadensfall einen vereinbarten Betrag selbst tragen. Das senkt den Versicherungsbeitrag erheblich.

Übliche Selbstbeteiligungen:

  • 0 Euro (Vollkasko)
  • 150 Euro
  • 250 Euro
  • 500 Euro

Ersparnis: Mit 150 Euro Selbstbeteiligung sparen Sie etwa 10-20 Prozent, bei 250 Euro sind es 15-25 Prozent.

Empfehlung: Eine Selbstbeteiligung von 150-250 Euro ist für die meisten Menschen ein guter Kompromiss. Sie sparen deutlich beim Beitrag, können diesen Betrag im Schadensfall aber noch gut selbst aufbringen. Höhere Selbstbehalte lohnen sich meist nur bei sehr knappem Budget.

Außenversicherung und Geltungsbereich

Die meisten Hausratversicherungen bieten eine Außenversicherung an. Sie schützt Ihren Hausrat auch außerhalb der Wohnung – etwa bei Umzügen, im Urlaub oder bei vorübergehender Lagerung.

Typische Deckung: 5-10 Prozent der Versicherungssumme Zeitliche Begrenzung: Meist 3-12 Monate

Beispiel: Bei 50.000 Euro Versicherungssumme sind Gegenstände bis 2.500-5.000 Euro auch auf Reisen versichert. Das ist besonders nützlich für Laptop, Kamera und andere Wertsachen im Urlaub.

Achten Sie darauf, dass die Außenversicherung weltweit gilt, nicht nur in Europa.

Versicherungsort und Umzugsklausel

Standardmäßig ist nur Ihre Hauptwohnung versichert. Manche Tarife bieten erweiterten Schutz:

  • Ferienwohnungen und Zweitwohnungen (meist gegen Aufpreis)
  • Automatische Anpassung bei Umzug (wichtig, damit keine Versicherungslücke entsteht)
  • Doppelte Absicherung für 2-3 Monate beim Umzug (alte und neue Wohnung gleichzeitig versichert)

Besonders die Umzugsklausel ist wichtig: Gute Tarife versichern automatisch beide Wohnungen für 2-3 Monate während des Umzugs, ohne dass Sie den Beitrag anpassen müssen.

Grobe Fahrlässigkeit mitversichert

Ein besonders wichtiger Punkt: Moderne Tarife sollten auf den Einwand grober Fahrlässigkeit verzichten.

Das bedeutet: Auch wenn Sie einen Schaden durch Unachtsamkeit verursachen, zahlt die Versicherung. Beispiele für grob fahrlässiges Verhalten:

  • Sie vergessen, den Herd auszuschalten, und es entsteht ein Brand
  • Sie lassen im Winter die Heizung aus und Wasserleitungen frieren ein
  • Sie schließen die Wohnungstür nicht ab und es wird eingebrochen

Ohne Verzicht auf grobe Fahrlässigkeit könnte die Versicherung die Leistung kürzen oder ganz verweigern. Dieser Baustein ist essentiell und sollte unbedingt enthalten sein.

Überspannungsschäden durch Blitz

Blitzschlag kann Überspannungsschäden an Elektronikgeräten verursachen, auch ohne direkten Einschlag ins Haus. Moderne Tarife decken solche Schäden ab.

Achten Sie darauf, dass Überspannungsschäden explizit eingeschlossen sind und nicht nur Schäden durch direkten Blitzeinschlag. Das ist besonders wichtig für teure Elektronik wie Computer, Fernseher und Smart-Home-Systeme.

Wertsachen und Bargeld

Wertsachen wie Schmuck, Uhren, Kunstgegenstände und Sammlungen sind in Hausratversicherungen meist nur bis zu bestimmten Grenzen versichert.

Typische Grenzen:

  • Bargeld: 1.000-2.000 Euro
  • Schmuck und Uhren: 20 Prozent der Versicherungssumme
  • Kunstgegenstände und Sammlungen: 20-30 Prozent der Versicherungssumme

Für besonders wertvolle Einzelstücke sollten Sie diese gesondert versichern oder eine Wertsachenversicherung als Zusatz abschließen. Sehr teure Gegenstände (über 10.000 Euro) müssen oft in einem Tresor aufbewahrt werden, um versichert zu sein.

So gehen Sie beim Hausratversicherung Vergleich vor

Ein systematischer Vergleich hilft Ihnen, den besten Tarif für Ihre Situation zu finden:

Schritt 1: Versicherungssumme ermitteln

Berechnen Sie zunächst, wie hoch Ihre Versicherungssumme sein sollte:

Methode 1: Quadratmeter-Rechnung Wohnfläche × 650 Euro = Versicherungssumme

Beispiel: 80 m² × 650 Euro = 52.000 Euro

Methode 2: Detaillierte Inventarliste Gehen Sie durch Ihre Wohnung und schätzen Sie den Neuwert aller Gegenstände:

  • Wohnzimmer (Sofa, Schränke, TV, etc.): 15.000 Euro
  • Schlafzimmer (Bett, Kleiderschränke, Kleidung): 12.000 Euro
  • Küche (Geräte, Geschirr, Vorräte): 8.000 Euro
  • Bad (Waschmaschine, Trockner, etc.): 3.000 Euro
  • Arbeitszimmer (Computer, Büromöbel, Bücher): 6.000 Euro
  • Flur und Sonstiges: 4.000 Euro
  • Gesamt: 48.000 Euro

Die zweite Methode ist genauer, aber aufwendiger. Für den Anfang reicht die Quadratmeter-Rechnung.

Schritt 2: Ihre Anforderungen definieren

Überlegen Sie, welche Zusatzleistungen für Sie wichtig sind:

  • Elementarschutz nötig? (in Hochwasser- oder Hanglagen)
  • Fahrraddiebstahl einschließen? (wenn Sie teure Räder haben)
  • Glasversicherung wichtig? (bei großen Glasflächen oder Aquarien)
  • Wertsachen besonders absichern? (bei teurem Schmuck oder Sammlungen)

Erstellen Sie eine Checkliste mit allen wichtigen Punkten für Ihren Vergleich.

Schritt 3: Online-Vergleichsrechner nutzen

Nutzen Sie mehrere Vergleichsportale, um einen umfassenden Marktüberblick zu bekommen:

Empfohlene Portale:

  • Check24
  • Verivox
  • Transparent-Beraten
  • Mr-Money

Geben Sie Ihre Daten sorgfältig ein:

  • Wohnfläche
  • Postleitzahl (für Regionalklasse)
  • Gewünschte Versicherungssumme
  • Selbstbeteiligung
  • Wichtige Zusatzleistungen

Tipp: Führen Sie den Vergleich bei mehreren Portalen durch. Nicht alle Versicherer sind bei allen Portalen vertreten, und die Sortierung kann unterschiedlich sein.

Schritt 4: Leistungen im Detail vergleichen

Sortieren Sie nicht einfach nach dem günstigsten Preis, sondern erstellen Sie eine Vergleichstabelle der Top 5-10 Tarife mit diesen Kriterien:

  • Versicherungssumme ausreichend
  • Unterversicherungsverzicht enthalten
  • Neuwertentschädigung gegeben
  • Verzicht auf grobe Fahrlässigkeit
  • Überspannungsschäden abgedeckt
  • Außenversicherung ausreichend (mind. 5% der Summe)
  • Elementarschäden inkludiert oder zubuchbar
  • Fahrraddiebstahl bei Bedarf enthalten
  • Umzugsklausel vorhanden
  • Wertsachengrenzen akzeptabel

Lesen Sie die Versicherungsbedingungen zumindest in den wichtigen Punkten. Achten Sie auf versteckte Ausschlüsse oder Einschränkungen.

Schritt 5: Bewertungen und Erfahrungen prüfen

Ein günstiger Tarif nützt nichts, wenn der Versicherer im Schadensfall nicht zuverlässig zahlt. Prüfen Sie:

Unabhängige Tests:

  • Stiftung Warentest
  • Ökotest
  • Deutsches Institut für Service-Qualität

Kundenbewertungen:

  • Google-Rezensionen
  • Trustpilot
  • Versicherungsforen und Erfahrungsberichte

Wichtige Fragen:

  • Wie schnell werden Schäden reguliert?
  • Wie kulant ist die Schadenabwicklung?
  • Wie gut ist der Kundenservice erreichbar?

Schritt 6: Vertrag abschließen

Haben Sie den passenden Tarif gefunden, können Sie meist direkt online abschließen:

  1. Persönliche Daten eingeben
  2. Versicherungsbeginn wählen
  3. Zahlungsweise festlegen (jährlich ist meist günstiger)
  4. SEPA-Lastschrift einrichten
  5. Antrag digital unterschreiben

Sie erhalten die Versicherungsbestätigung meist innerhalb weniger Tage per E-Mail oder Post. Bewahren Sie alle Unterlagen gut auf.

Schritt 7: Alte Versicherung kündigen (falls vorhanden)

Wenn Sie bereits eine Hausratversicherung haben und wechseln möchten:

Kündigungsfrist beachten: Meist 3 Monate zum Jahresende Sonderkündigungsrecht nutzen: Bei Beitragserhöhung können Sie innerhalb eines Monats außerordentlich kündigen Keine Versicherungslücke: Stellen Sie sicher, dass die neue Versicherung nahtlos beginnt, wenn die alte endet

Die Kündigung erfolgt schriftlich per Brief oder E-Mail. Viele Vergleichsportale bieten einen kostenlosen Kündigungsservice an.

Konkrete Spartipps für Ihre Hausratversicherung

Mit diesen praktischen Tipps reduzieren Sie Ihre Beiträge, ohne auf wichtigen Schutz zu verzichten:

Tipp 1: Selbstbeteiligung erhöhen

Eine Selbstbeteiligung von 150-250 Euro senkt den Beitrag um 15-25 Prozent. Bei einem Jahresbeitrag von 100 Euro sparen Sie 15-25 Euro jährlich. Über zehn Jahre sind das 150-250 Euro Ersparnis – genau der Betrag, den Sie im Schadensfall selbst zahlen würden.

Die Rechnung lohnt sich, wenn Sie im Durchschnitt nicht jedes Jahr einen Schaden haben.

Tipp 2: Jährliche Zahlweise wählen

Wer jährlich statt monatlich zahlt, spart meist 3-5 Prozent Verwaltungskosten. Bei 90 Euro Jahresbeitrag sind das 3-5 Euro Ersparnis – für denselben Schutz.

Tipp 3: Versicherungssumme nicht zu hoch ansetzen

Viele Menschen überschätzen den Wert ihres Hausrats. Eine zu hohe Versicherungssumme führt zu unnötig hohen Beiträgen. Nutzen Sie die realistische Quadratmeter-Formel oder erstellen Sie eine grobe Inventarliste.

Übertreibungen bringen keinen Vorteil: Im Schadensfall wird nur der tatsächliche Schaden ersetzt, nicht die Versicherungssumme.

Tipp 4: Mehrere Versicherungen beim selben Anbieter

Manche Versicherer gewähren Kombinationsrabatte, wenn Sie mehrere Verträge bei ihnen haben. Prüfen Sie, ob Hausrat plus Haftpflicht oder Rechtsschutz beim selben Anbieter günstiger ist als Einzelverträge bei verschiedenen Anbietern.

Achtung: Rechnen Sie genau nach. Oft ist es trotzdem günstiger, für jede Versicherung den jeweils besten Anbieter zu wählen.

Tipp 5: Sicherheitsmaßnahmen treffen

Einige Versicherer gewähren Rabatte für:

  • Rauchmelder in allen Zimmern
  • Einbruchschutz (Sicherheitstüren, Fensterschlösser)
  • Alarmanlagen

Die Rabatte liegen meist bei 5-10 Prozent. Fragen Sie bei Ihrem Versicherer nach, welche Sicherheitsmaßnahmen honoriert werden.

Tipp 6: Regelmäßig vergleichen

Die Beiträge und Konditionen ändern sich ständig. Was heute günstig ist, kann in drei Jahren teuer sein. Vergleichen Sie Ihre Hausratversicherung alle 2-3 Jahre und wechseln Sie bei deutlich besseren Angeboten.

Ein 20-minütiger Vergleich kann Ihnen 30-50 Euro pro Jahr sparen. Über die Jahrzehnte summiert sich das auf mehrere tausend Euro.

Tipp 7: Unnötige Zusatzbausteine weglassen

Brauchen Sie wirklich alle Zusatzleistungen? Prüfen Sie:

  • Fahrraddiebstahl: Nur nötig, wenn Sie teure Räder haben
  • Glasversicherung: Meist schon in der Standarddeckung enthalten
  • Wertsachenerhöhung: Nur bei besonders wertvollem Schmuck oder Kunstgegenständen

Zahlen Sie nur für den Schutz, den Sie tatsächlich brauchen.

Tipp 8: Beim Umzug Tarife neu vergleichen

Ein Umzug ist der perfekte Zeitpunkt für einen Versicherungsvergleich. Die Regionalklasse ändert sich, die Wohnfläche ist anders – das kann den Beitrag deutlich beeinflussen.

Nutzen Sie Ihr Sonderkündigungsrecht bei Umzug und vergleichen Sie die Tarife neu. Oft finden Sie deutlich günstigere Angebote. Mehr Informationen zum Wechsel finden Sie in unserem Artikel zum Versicherung wechseln.

Für wen lohnt sich welcher Schutz?

Je nach Lebenssituation sind unterschiedliche Tarife und Zusatzbausteine sinnvoll:

Singles und Studenten

Mindestschutz:

  • Versicherungssumme: 15.000-35.000 Euro (je nach Wohnfläche und Ausstattung)
  • Standard-Abdeckung: Feuer, Leitungswasser, Einbruch, Sturm
  • Selbstbeteiligung: 150-250 Euro (zum Sparen)

Optional:

  • Fahrraddiebstahl (bei teuren Rädern)
  • Elementarschutz (nur in gefährdeten Gebieten)

Kosten: 30-70 Euro pro Jahr

Besonderheit: Bei minimalistischer Ausstattung können Sie eventuell ganz darauf verzichten. Prüfen Sie, ob Sie die Wiederbeschaffungskosten im Notfall selbst tragen könnten.

Paare ohne Kinder

Empfohlener Schutz:

  • Versicherungssumme: 40.000-60.000 Euro
  • Standard-Abdeckung plus Verzicht auf grobe Fahrlässigkeit
  • Außenversicherung für Urlaube
  • Selbstbeteiligung: 150 Euro

Optional:

  • Fahrraddiebstahl (mehrere teure Räder)
  • Elementarschutz (bei Bedarf)

Kosten: 60-110 Euro pro Jahr

Familien mit Kindern

Empfohlener Schutz:

  • Versicherungssumme: 60.000-100.000 Euro (große Wohnfläche, viele Gegenstände)
  • Umfassende Standarddeckung mit allen wichtigen Leistungen
  • Verzicht auf grobe Fahrlässigkeit (wichtig bei Kindern!)
  • Außenversicherung
  • Umzugsklausel (Familien ziehen öfter)

Optional:

  • Glasversicherung (bei Kindern im Haushalt)
  • Erhöhte Außenversicherung (Familien haben mehr Gepäck auf Reisen)

Kosten: 80-150 Euro pro Jahr

Immobilieneigentümer

Empfohlener Schutz:

  • Versicherungssumme: Je nach Wohnfläche und Ausstattung
  • Separate Wohngebäudeversicherung (schützt das Gebäude selbst)
  • Hausratversicherung für Inneneinrichtung
  • Elementarschutz (besonders wichtig bei Eigenheim)

Kosten Hausratversicherung: 70-140 Euro pro Jahr (zusätzlich zur Wohngebäudeversicherung)

Wichtig: Hausratversicherung und Wohngebäudeversicherung sind zwei verschiedene Verträge. Erstere schützt den Inhalt, letztere das Gebäude.

Mieter in hochwassergefährdeten Gebieten

Unverzichtbar:

  • Elementarschadenversicherung als Zusatzbaustein
  • Erhöhte Versicherungssumme (Elementarschäden können besonders umfangreich sein)
  • Rückstauklausel (schützt bei Kanalrückstau)

Kosten: Grundbeitrag plus 20-50% Aufschlag für Elementarschutz

Hinweis: In manchen Hochrisikogebieten ist Elementarschutz schwer zu bekommen oder sehr teuer. Schließen Sie die Versicherung möglichst ab, bevor Sie in eine gefährdete Gegend ziehen.

Häufige Fehler beim Abschluss vermeiden

Viele Menschen machen typische Fehler beim Abschluss einer Hausratversicherung. So vermeiden Sie die häufigsten Fallstricke:

Fehler 1: Zu niedrige Versicherungssumme

Viele Menschen unterschätzen den Wert ihres Hausrats. Nach einem Totalschaden (Brand, Hochwasser) stellen sie fest, dass die Versicherungssumme nicht ausreicht.

Lösung: Nutzen Sie die Faustformel von 650 Euro pro Quadratmeter oder erstellen Sie eine Inventarliste. Wählen Sie einen Tarif mit Unterversicherungsverzicht – dann sind Sie auf der sicheren Seite.

Fehler 2: Zeitwert statt Neuwert

Einige günstige Tarife ersetzen nur den Zeitwert – also den stark abgewerteten Preis Ihrer gebrauchten Gegenstände. Nach einem Schaden reicht das Geld oft nicht, um gleichwertige neue Sachen zu kaufen.

Lösung: Achten Sie darauf, dass die Versicherung zum Neuwert leistet. Das ist bei modernen Tarifen meist Standard, aber prüfen Sie es sicherheitshalber.

Fehler 3: Grobe Fahrlässigkeit nicht eingeschlossen

Ältere Verträge schließen grob fahrlässiges Verhalten oft aus. Das bedeutet: Wenn Sie vergessen, den Herd auszuschalten, kann die Versicherung die Leistung verweigern oder kürzen.

Lösung: Achten Sie auf den Verzicht auf den Einwand grober Fahrlässigkeit. Dieser Baustein sollte unbedingt enthalten sein.

Fehler 4: Wertsachen nicht gesondert versichert

Schmuck, Uhren und Kunstgegenstände sind nur bis zu bestimmten Grenzen versichert (meist 20% der Versicherungssumme). Bei sehr wertvollen Einzelstücken reicht das nicht.

Lösung: Lassen Sie besonders wertvolle Gegenstände schätzen und schließen Sie eine Wertsachenversicherung als Zusatz ab. Oder bewahren Sie sie in einem zertifizierten Tresor auf.

Fehler 5: Elementarschäden vergessen

Viele Menschen denken, Elementarschäden seien automatisch enthalten – dem ist nicht so. Überschwemmungen, Starkregen und Erdrutsche sind nur mit dem speziellen Elementarbaustein versichert.

Lösung: Prüfen Sie, ob Sie in einem gefährdeten Gebiet wohnen (Hochwasserkarten gibt es online). Schließen Sie den Elementarbaustein rechtzeitig ab, bevor ein Schaden eintritt.

Fehler 6: Nach Vertragsabschluss nie wieder überprüfen

Viele Menschen schließen eine Hausratversicherung ab und vergessen sie dann für Jahrzehnte. Dabei ändern sich Tarife, Preise und auch die eigene Wohnsituation.

Lösung: Überprüfen Sie Ihre Hausratversicherung alle 2-3 Jahre. Passen Sie die Versicherungssumme bei Umzug oder größeren Anschaffungen an. Vergleichen Sie die Tarife und wechseln Sie bei besseren Angeboten. Weitere Spartipps finden Sie in unserem Artikel zu Versicherungsbeiträge sparen.

Fehler 7: Keine Dokumentation des Hausrats

Im Schadensfall müssen Sie nachweisen, welche Gegenstände zerstört oder gestohlen wurden. Ohne Belege wird das schwierig.

Lösung: Erstellen Sie eine Fotodokumentation Ihrer Wohnung. Fotografieren Sie wertvolle Gegenstände einzeln und bewahren Sie Kaufbelege auf (digital in der Cloud oder außerhalb der Wohnung). Aktualisieren Sie die Dokumentation bei größeren Neuanschaffungen.

Checkliste: Hausratversicherung abschließen

Nutzen Sie diese Checkliste, um den optimalen Tarif zu finden:

Vor dem Vergleich:

  • Versicherungssumme berechnet (650 Euro × Quadratmeter)
  • Besondere Anforderungen notiert (Elementarschutz, Fahrräder, Wertsachen)
  • Budget festgelegt
  • Selbstbeteiligung überlegt (0, 150 oder 250 Euro)

Beim Vergleich achten auf:

  • Neuwertentschädigung enthalten
  • Unterversicherungsverzicht vorhanden
  • Verzicht auf grobe Fahrlässigkeit
  • Überspannungsschäden abgedeckt
  • Außenversicherung mindestens 5% der Versicherungssumme
  • Umzugsklausel enthalten
  • Elementarschutz bei Bedarf verfügbar
  • Fahrraddiebstahl bei Bedarf einschließbar
  • Wertsachengrenzen ausreichend

Nach dem Abschluss:

  • Versicherungsunterlagen geprüft und abgeheftet
  • Fotodokumentation der Wohnung erstellt
  • Kaufbelege wichtiger Gegenstände gesammelt
  • Erinnerung für nächsten Vergleich gesetzt (in 2-3 Jahren)

Bei bestehendem Vertrag (Wechsel):

  • Kündigungsfrist geprüft (meist 3 Monate zum Jahresende)
  • Alte Versicherung gekündigt
  • Kündigungsbestätigung erhalten
  • Nahtloser Übergang gesichert (keine Versicherungslücke)

Fazit: Mit dem richtigen Vergleich optimal geschützt

Eine Hausratversicherung ist für die meisten Menschen eine sinnvolle Absicherung. Ein einziger Schadenfall kann schnell Zehntausende Euro kosten – eine Summe, die nur die wenigsten aus eigener Tasche zahlen können. Für weniger als 10 Euro im Monat erhalten Sie umfassenden Schutz für Ihr gesamtes Hab und Gut.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Vergleichen lohnt sich: Die Preisunterschiede zwischen Anbietern können 30-40 Prozent betragen – bei identischen Leistungen
  2. Leistung vor Preis: Achten Sie auf wichtige Details wie Neuwertentschädigung, Unterversicherungsverzicht und Verzicht auf grobe Fahrlässigkeit
  3. Passende Versicherungssumme: 650 Euro pro Quadratmeter ist eine gute Faustformel
  4. Elementarschutz prüfen: In gefährdeten Gebieten ist dieser Zusatzbaustein unverzichtbar
  5. Regelmäßig überprüfen: Ihre Lebenssituation ändert sich – Ihre Versicherung sollte sich mitändern

Nehmen Sie sich eine Stunde Zeit für einen gründlichen Hausratversicherung Vergleich. Mit den richtigen Kriterien und einem systematischen Vorgehen finden Sie einen Tarif, der optimal zu Ihrer Situation passt – und sparen dabei noch bis zu 40 Prozent.

Starten Sie jetzt Ihren persönlichen Vergleich und sichern Sie Ihren Hausrat optimal ab. Ihr Zuhause ist es wert.