Familiengründung – Zeit, über Versicherungen nachzudenken
Mit der Geburt eines Kindes ändert sich nicht nur der Alltag grundlegend – auch der Versicherungsbedarf verändert sich erheblich. Als Single oder Paar ohne Kinder konnten Sie möglicherweise noch auf einige Versicherungen verzichten. Mit Familie jedoch tragen Sie plötzlich Verantwortung für Menschen, die von Ihrem Einkommen abhängig sind.
Die gute Nachricht: Sie brauchen nicht zwangsläufig mehr Versicherungen. Aber Sie brauchen die richtigen Versicherungen mit ausreichendem Schutz. Viele Familien sind entweder überversichert mit vielen unnötigen Policen oder gefährlich unterversichert bei den wirklich wichtigen Risiken.
Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, welche Versicherungen für Familien unverzichtbar sind, welche sinnvoll sein können und auf welche Sie getrost verzichten können. So schützen Sie Ihre Familie optimal, ohne Geld für überflüssige Policen zu verschwenden.
Die wichtigsten Versicherungen für Familien – Diese brauchen Sie unbedingt
Krankenversicherung – Gesundheitsschutz für alle
Die Krankenversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben und die wichtigste Versicherung überhaupt. Für Familien bietet die gesetzliche Krankenversicherung einen entscheidenden Vorteil: die kostenfreie Familienversicherung.
Familienversicherung in der GKV: Kinder und Ehepartner ohne eigenes Einkommen oder mit geringfügiger Beschäftigung sind in der gesetzlichen Krankenversicherung kostenfrei mitversichert. Das macht die GKV für Familien besonders attraktiv.
Voraussetzungen für die Familienversicherung:
- Ehepartner oder eingetragener Lebenspartner verdient maximal 505 Euro monatlich (2025) oder übt einen Minijob aus (520 Euro)
- Kinder sind bis zum 18. Lebensjahr kostenfrei mitversichert
- Bei Schul- oder Berufsausbildung bis zum 25. Lebensjahr
- Kein eigenes Einkommen über der Geringfügigkeitsgrenze
Private Krankenversicherung mit Familie: In der privaten Krankenversicherung gibt es keine kostenfreie Familienversicherung. Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag. Für eine vierköpfige Familie können schnell 1.200-1.800 Euro monatliche Beiträge zusammenkommen.
Empfehlung für Familien: Die gesetzliche Krankenversicherung ist für die meisten Familien die bessere Wahl. Die kostenfreie Familienversicherung spart mehrere hundert Euro monatlich. Nur für Gutverdiener ohne weitere Kinder oder Beamte mit Beihilfeanspruch kann die PKV sinnvoll sein. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Krankenversicherung im Vergleich.
Privathaftpflichtversicherung – Der wichtigste Schutz für Familien
Die Privathaftpflichtversicherung ist die wichtigste freiwillige Versicherung – besonders für Familien. Sie schützt vor Schadensersatzforderungen, die Sie oder Ihre Familienmitglieder anderen zufügen.
Warum ist die Haftpflicht für Familien so wichtig? Kinder sind neugierig, ungestüm und nicht immer vorsichtig. Ein unbeaufsichtigter Moment, und schon ist etwas passiert: Das Kind wirft versehentlich einen Ball durch die Fensterscheibe des Nachbarn, beschädigt beim Spielen ein parkendes Auto oder verletzt beim Toben einen anderen Menschen.
Was deckt die Familien-Privathaftpflicht ab:
- Personen-, Sach- und Vermögensschäden
- Deliktunfähige Kinder (unter 7 Jahren bzw. unter 10 Jahren im Straßenverkehr)
- Gefälligkeitsschäden
- Schlüsselverlust
- Mietsachschäden
Wichtig bei der Familienpolice:
- Deckungssumme mindestens 10 Millionen Euro, besser 15-50 Millionen Euro
- Kinder sind bis zum Ende der Erstausbildung mitversichert
- Weltweiter Schutz
- Keine oder nur geringe Selbstbeteiligung
Kosten: Eine gute Familien-Privathaftpflichtversicherung kostet etwa 60-120 Euro im Jahr – ein Bruchteil dessen, was ein einziger Schadensfall kosten könnte. Tipps zum Vergleich finden Sie in unserem Ratgeber zur Haftpflichtversicherung.
Berufsunfähigkeitsversicherung – Einkommensabsicherung für Eltern
Als Eltern ist Ihre Arbeitskraft Ihr wertvollstes Kapital. Wenn Sie aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten können, fehlt das Einkommen – und die Familie steht vor einem finanziellen Desaster.
Warum ist die BU für Familien unverzichtbar? Statistisch wird jeder vierte Berufstätige vor Renteneintritt berufsunfähig. Die häufigsten Ursachen sind nicht Unfälle, sondern psychische Erkrankungen, Rückenprobleme und Krebs. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht bei Weitem nicht aus, um den Lebensstandard einer Familie zu halten.
Berufsunfähigkeitsversicherung für beide Elternteile: Idealerweise sollten beide Elternteile eine BU-Versicherung haben – auch wenn ein Partner nicht oder nur teilweise erwerbstätig ist. Der Ausfall der Arbeitskraft des Hauptverdieners ist existenzbedrohend, aber auch der Ausfall des nicht oder weniger verdienenden Partners kann zu erheblichen Mehrkosten führen (Kinderbetreuung, Haushaltshilfe).
Worauf sollten Familien bei der BU achten:
- Ausreichende BU-Rente: 70-80 Prozent des Nettoeinkommens
- Verzicht auf abstrakte Verweisung
- Nachversicherungsgarantie bei Heirat und Geburt
- Dynamik zur Anpassung an Inflation
- Frühzeitiger Abschluss (je jünger, desto günstiger)
Kosten: Die Beiträge hängen stark von Alter, Beruf und Gesundheitszustand ab. Ein 30-jähriger Büroangestellter zahlt etwa 60-100 Euro monatlich für eine BU-Rente von 1.500 Euro. Für beide Elternteile zusammen sollten Sie 100-200 Euro monatlich einplanen.
Risikolebensversicherung – Absicherung der Hinterbliebenen
Die Risikolebensversicherung wird oft unterschätzt, ist aber für Familien unverzichtbar. Sie zahlt eine festgelegte Summe an die Hinterbliebenen aus, wenn der Versicherte stirbt.
Warum brauchen Familien eine Risikolebensversicherung? Fällt der Hauptverdiener weg, steht die Familie oft vor dem finanziellen Ruin. Laufende Kosten wie Miete oder Immobilienkredit, Lebenshaltungskosten und Ausbildungskosten der Kinder müssen trotzdem bezahlt werden.
Wie hoch sollte die Versicherungssumme sein? Eine Faustregel lautet: Das 3- bis 5-fache des Bruttojahreseinkommens. Bei einem Jahreseinkommen von 50.000 Euro wären das 150.000-250.000 Euro. Bei laufendem Immobilienkredit sollte die Summe mindestens die Restschuld abdecken.
Risikolebensversicherung für beide Partner: Auch wenn ein Partner nicht erwerbstätig ist, sollte eine Risikolebensversicherung abgeschlossen werden. Der überlebende Partner muss im Todesfall möglicherweise Kinderbetreuung organisieren und kann nicht Vollzeit arbeiten.
Varianten:
- Lineare RLV: Versicherungssumme bleibt konstant
- Fallende RLV: Versicherungssumme sinkt jährlich (günstiger, sinnvoll bei Immobilienkredit)
- Verbundene RLV: Beide Partner in einem Vertrag versichert (günstigere Alternative zu zwei Einzelverträgen)
Kosten: Eine Risikolebensversicherung ist sehr günstig. Ein 35-jähriger Nichtraucher zahlt für 200.000 Euro Versicherungssumme etwa 20-40 Euro monatlich. Für beide Partner zusammen etwa 30-80 Euro monatlich.
Sehr sinnvolle Versicherungen für Familien
Hausratversicherung – Schutz für Eigentum
Mit Familie sammelt sich über die Jahre einiges an Hab und Gut an: Möbel, Elektronik, Kleidung, Spielzeug, Fahrräder. Eine Hausratversicherung schützt all diese Gegenstände gegen Schäden durch Feuer, Einbruch, Leitungswasser und Sturm.
Wann ist die Hausratversicherung sinnvoll? Für Familien mit umfangreichem Hausrat ist sie fast unverzichtbar. Ein kompletter Wohnungsinhalt nach einem Brand neu anzuschaffen, kann schnell 40.000-70.000 Euro kosten – eine Summe, die die wenigsten Familien aus eigener Tasche zahlen können.
Worauf sollten Familien achten:
- Versicherungssumme: Etwa 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche
- Unterversicherungsverzicht
- Fahrraddiebstahl (wichtig bei teuren Kinderfahrrädern und E-Bikes)
- Elementarschadenversicherung in gefährdeten Gebieten
- Wertsachen ausreichend abgedeckt
Kosten: Für eine 100 Quadratmeter-Wohnung zahlen Sie etwa 80-150 Euro jährlich. Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber zur Hausratversicherung.
Rechtsschutzversicherung – Recht bekommen und durchsetzen
Familien geraten häufiger in rechtliche Auseinandersetzungen: Streit mit dem Vermieter, arbeitsrechtliche Konflikte, Ärger mit Handwerkern oder Verkehrsunfälle. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten für Anwalt und Gerichtsverfahren.
Wichtige Rechtsgebiete für Familien:
- Verkehrsrechtsschutz (bei Unfällen mit dem Auto oder als Radfahrer)
- Mietrechtsschutz (Streit mit dem Vermieter)
- Arbeitsrechtsschutz (Kündigung, Abfindung, Arbeitszeugnis)
- Privatrechtsschutz (Streit mit Nachbarn, Kaufverträge)
Kosten: Eine Familienrechtsschutzversicherung mit allen wichtigen Rechtsgebieten kostet etwa 200-400 Euro jährlich.
Auslandsreisekrankenversicherung – Unverzichtbar auf Reisen
Die gesetzliche Krankenversicherung leistet im Ausland oft nicht oder nur teilweise. Besonders kritisch: Der medizinisch notwendige Rücktransport aus dem Ausland wird von der GKV nicht bezahlt.
Was leistet die Auslandsreisekrankenversicherung:
- Ambulante und stationäre Behandlung im Ausland
- Medizinisch notwendiger Rücktransport
- Schmerzstillende Zahnbehandlung
- Überführung oder Bestattung im Todesfall
Kosten: Eine Familienjahrespolice für unbegrenzt viele Reisen kostet nur 20-40 Euro pro Jahr – einer der günstigsten und sinnvollsten Versicherungsschutz überhaupt.
Wohngebäudeversicherung – Für Immobilieneigentümer
Familien, die ein Eigenheim besitzen, brauchen unbedingt eine Wohngebäudeversicherung. Sie schützt das Gebäude gegen Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel.
Zusätzlich wichtig:
- Elementarschadenversicherung (Überschwemmung, Starkregen, Erdbeben)
- Ausreichende Versicherungssumme (Neuwert des Gebäudes)
- Grobe Fahrlässigkeit mitversichert
Kosten: Je nach Gebäudewert, Bauart und Region etwa 200-600 Euro jährlich.
Kfz-Versicherung – Pflicht bei Autobesitz
Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben. Für Familien lohnt sich zusätzlich eine Teilkasko oder Vollkasko:
Teilkasko: Deckt Diebstahl, Brand, Wildschäden, Glasbruch, Marderbiss und Elementarschäden ab.
Vollkasko: Zusätzlich selbstverschuldete Unfallschäden und Vandalismus.
Tipp für Familien: Bei Neuwagen oder wertvollen Fahrzeugen lohnt sich die Vollkasko. Nach 5-7 Jahren können Sie auf Teilkasko wechseln. Details finden Sie in unserem Ratgeber zur Kfz-Versicherung.
Versicherungen, die für Familien meist unnötig sind
Kinderunfallversicherung – Oft überflüssig
Unfallversicherungen für Kinder werden häufig verkauft, sind aber meist nicht notwendig. Die gesetzliche Unfallversicherung deckt Kinder in Kindergarten, Schule und auf dem Weg dorthin ab. Freizeitunfälle sind das größte Risiko, aber auch hier ist die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Invalidität sehr gering.
Wenn Sie trotzdem eine Kinderunfallversicherung abschließen möchten:
- Hohe Invaliditätssumme (mindestens 200.000 Euro)
- Progression von mindestens 225 Prozent
- Weltweiter Schutz rund um die Uhr
- Verzicht auf die Einschränkung bei Infektionen
Kosten: 10-25 Euro monatlich pro Kind
Besser: Legen Sie das Geld lieber für die Ausbildung oder Zukunft Ihrer Kinder zurück oder investieren Sie in eine höhere Berufsunfähigkeitsversicherung.
Kinderinvaliditätsversicherung – Sehr teuer
Die Kinderinvaliditätsversicherung zahlt bei schwerer Behinderung oder Krankheit des Kindes. Sie ist eine Alternative zur Unfallversicherung und deckt auch Krankheiten ab.
Problem: Diese Versicherungen sind sehr teuer (30-80 Euro monatlich pro Kind) und haben oft strenge Gesundheitsprüfungen. Kinder mit Vorerkrankungen werden meist gar nicht versichert.
Empfehlung: Nur sinnvoll, wenn Sie hohe finanzielle Belastungen im Fall einer Behinderung befürchten und das Budget vorhanden ist. Wichtiger ist die Absicherung der Eltern durch Berufsunfähigkeitsversicherung.
Ausbildungsversicherung – Schlechte Rendite
Ausbildungsversicherungen sind kombinierte Spar- und Versicherungsprodukte, die für die Ausbildung des Kindes angespart werden. Klingt sinnvoll, ist es aber meist nicht.
Nachteile:
- Sehr hohe Abschlusskosten und Verwaltungsgebühren
- Niedrige Rendite (oft unter 1 Prozent)
- Lange Bindung mit geringen Kündigungswerten
- Inflexibel
Besser: Sparen Sie mit einem ETF-Sparplan oder auf einem Tagesgeldkonto für die Kinder. So haben Sie mehr Flexibilität und bessere Rendite.
Handyversicherung – Zu teuer für den Nutzen
Handyversicherungen sind teuer, haben viele Ausschlüsse und hohe Selbstbeteiligungen. Die Versicherungsprämie über zwei Jahre entspricht oft fast dem Wert eines gebrauchten Smartphones.
Besser: Legen Sie monatlich 10-20 Euro zurück und finanzieren Sie Reparaturen selbst.
Sterbegeldversicherung – Nicht für Familien nötig
Sterbegeldversicherungen sind für Familien in der Regel nicht sinnvoll. Die Risikolebensversicherung ist die bessere Wahl zur Absicherung der Hinterbliebenen.
Brillenversicherung – Meist überflüssig
Brillenversicherungen lohnen sich fast nie. Die monatlichen Beiträge summieren sich schnell und sind oft teurer als die gelegentliche Neuanschaffung einer Brille.
Versicherungskosten für Familien – Budgetplanung
Was kostet eine Familie an Versicherungen?
Beispielrechnung für eine vierköpfige Familie (2 Kinder):
Unverzichtbare Versicherungen:
- Krankenversicherung: Über Familienversicherung oft kostenfrei für Kinder, Arbeitnehmeranteil etwa 250-400 Euro monatlich (je nach Einkommen)
- Privathaftpflicht (Familienpolice): 60-100 Euro jährlich (5-8 Euro monatlich)
- Berufsunfähigkeitsversicherung (beide Eltern): 100-200 Euro monatlich
- Risikolebensversicherung (beide Eltern): 30-80 Euro monatlich
Sehr sinnvolle Versicherungen:
- Hausratversicherung: 80-150 Euro jährlich (7-12 Euro monatlich)
- Rechtsschutzversicherung (Familienpolice): 200-400 Euro jährlich (17-33 Euro monatlich)
- Auslandsreisekrankenversicherung (Familie): 20-40 Euro jährlich (2-3 Euro monatlich)
- Kfz-Versicherung (falls vorhanden): 50-150 Euro monatlich
Gesamtkosten:
- Ohne Krankenversicherung: Etwa 200-400 Euro monatlich
- Mit Krankenversicherung: Etwa 450-800 Euro monatlich
Faustregel: Familien sollten etwa 8-12 Prozent des Nettoeinkommens für Versicherungen einplanen.
Wo Familien bei Versicherungen sparen können
Familientarife nutzen: Viele Versicherungen bieten günstigere Familientarife statt mehrerer Einzelverträge:
- Privathaftpflicht als Familienpolice
- Rechtsschutz als Familienpolice
- Auslandsreisekrankenversicherung als Familienpolice
Selbstbeteiligungen erhöhen: Eine höhere Selbstbeteiligung senkt den Beitrag erheblich. Bei kleinen Schäden zahlen Sie selbst, sparen aber langfristig mehr durch niedrigere Beiträge.
Vergleichen und wechseln: Versicherungen regelmäßig vergleichen kann jährlich mehrere hundert Euro sparen. Nutzen Sie Vergleichsportale und achten Sie auf Kündigungsfristen. Mehr dazu in unserem Ratgeber zum Versicherungswechsel.
Überflüssige Versicherungen kündigen: Prüfen Sie, welche Versicherungen Sie wirklich brauchen. Verzichten Sie auf Kinderunfallversicherung, Brillenversicherung und andere meist unnötige Policen. Mehr über Versicherungsfehler vermeiden.
Jährliche Zahlweise: Zahlen Sie Versicherungsbeiträge jährlich statt monatlich. Das spart oft 5-10 Prozent der Jahresprämie.
Versicherungen nach Familiensituation
Familie mit Baby (0-3 Jahre)
Zusätzlich wichtig:
- Risikolebensversicherung sofort nach Geburt abschließen
- Berufsunfähigkeitsversicherung prüfen und aufstocken (Nachversicherungsgarantie nutzen)
- Privathaftpflicht auf Familienpolice umstellen
- Hausratversicherung anpassen (mehr Wohnfläche, Kinderwagen, Spielzeug)
Budget: Etwa 200-350 Euro monatlich (ohne Krankenversicherung)
Familie mit Kleinkindern (3-6 Jahre)
Zusätzlich wichtig:
- Auslandsreisekrankenversicherung für Familienurlaube
- Fahrraddiebstahl in Hausratversicherung prüfen (Kinderfahrräder, Fahrradanhänger)
Budget: Etwa 220-380 Euro monatlich (ohne Krankenversicherung)
Familie mit Schulkindern (6-12 Jahre)
Zusätzlich wichtig:
- Rechtsschutzversicherung wird wichtiger (Schulweg, Verkehr)
- Fahrradversicherung prüfen bei teuren Kinderfahrrädern
Budget: Etwa 250-420 Euro monatlich (ohne Krankenversicherung)
Familie mit Teenagern (12-18 Jahre)
Zusätzlich wichtig:
- Kfz-Versicherung wenn Teenager Führerschein machen (Kinder als Fahrer eintragen ist meist günstiger als eigene Versicherung)
- Auslandskrankenversicherung für Schüleraustausch oder Au-pair
Budget: Etwa 280-500 Euro monatlich (ohne Krankenversicherung, mit Auto-Mitversicherung der Teenager)
Alleinerziehende
Alleinerziehende tragen besonders hohe Verantwortung und haben ein kleineres Budget.
Besonders wichtig:
- Berufsunfähigkeitsversicherung (weil kein zweites Einkommen als Absicherung)
- Risikolebensversicherung (Kind muss im Todesfall abgesichert sein)
- Privathaftpflichtversicherung
Sparpotenzial:
- Rechtsschutz optional, wenn Budget knapp
- Hausratversicherung bei wenig Besitz verzichtbar
- Selbstbeteiligungen erhöhen, um Beiträge zu senken
Budget: Mindestens 150-300 Euro monatlich (ohne Krankenversicherung)
Checkliste: Versicherungsschutz für Familien
Unverzichtbare Versicherungen:
- Krankenversicherung für alle Familienmitglieder (Familienversicherung nutzen)
- Privathaftpflichtversicherung (Familienpolice mit mind. 10 Mio. Euro Deckungssumme)
- Berufsunfähigkeitsversicherung (beide Elternteile)
- Risikolebensversicherung (beide Elternteile, 3- bis 5-faches Bruttojahreseinkommen)
Sehr sinnvolle Versicherungen:
- Hausratversicherung (bei umfangreichem Hausrat)
- Wohngebäudeversicherung (bei Eigenheim)
- Kfz-Versicherung (Haftpflicht Pflicht, Kasko bei wertvollen Fahrzeugen)
- Rechtsschutzversicherung (Familienpolice mit Verkehr, Arbeit, Wohnen)
- Auslandsreisekrankenversicherung (Familienpolice)
Optional je nach Situation:
- Kinderunfallversicherung (nur mit hoher Invaliditätssumme)
- Zusatzversicherungen (Zahnzusatz, Krankenhaus)
- Pflegezusatzversicherung (für Eltern ab 40)
Meist verzichtbar:
- Kinderinvaliditätsversicherung (zu teuer)
- Ausbildungsversicherung (schlechte Rendite)
- Handyversicherung
- Brillenversicherung
- Sterbegeldversicherung
Regelmäßige Überprüfung:
- Einmal jährlich alle Versicherungen prüfen
- Bei Lebensveränderungen sofort anpassen (Umzug, Jobwechsel, weiteres Kind)
- Versicherungssummen aktuell halten
- Beiträge vergleichen und gegebenenfalls wechseln
Häufige Fehler bei Familienversicherungen
Fehler 1: Risikolebensversicherung vergessen
Viele junge Familien unterschätzen die Notwendigkeit einer Risikolebensversicherung. Fällt der Hauptverdiener weg, steht die Familie ohne Einkommen da. Die Risikolebensversicherung ist günstig und existenziell wichtig.
Fehler 2: Zu niedrige Deckungssummen
Aus Sparsamkeit werden oft zu niedrige Deckungssummen gewählt. Bei der Privathaftpflicht sollten mindestens 10 Millionen Euro versichert sein, besser 15-50 Millionen Euro. Bei der Risikolebensversicherung mindestens das 3-fache Bruttojahreseinkommen.
Fehler 3: Auf unnötige Versicherungen hereinfallen
Versicherungsvertreter verkaufen gerne teure und oft unnötige Versicherungen wie Kinderinvaliditätsversicherung oder Ausbildungsversicherung. Konzentrieren Sie sich auf die wirklich wichtigen Absicherungen.
Fehler 4: Versicherungen nicht anpassen
Bei Geburt eines Kindes, Umzug oder Jobwechsel ändern sich die Lebensumstände. Passen Sie Ihre Versicherungen entsprechend an und nutzen Sie Nachversicherungsgarantien.
Fehler 5: Nicht vergleichen und wechseln
Viele Familien bleiben jahrelang bei teuren Versicherungen, obwohl ein Wechsel mehrere hundert Euro jährlich sparen könnte. Vergleichen Sie regelmäßig und nutzen Sie Kündigungsfristen. Eine Anleitung dazu finden Sie in unserem Artikel zum richtigen Versicherungsvergleich.
Fazit: Die richtige Balance finden
Familien brauchen nicht viele Versicherungen, sondern die richtigen Versicherungen. Konzentrieren Sie sich auf die Absicherung existenzieller Risiken:
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Existenzsicherung geht vor: Krankenversicherung, Privathaftpflicht, Berufsunfähigkeitsversicherung und Risikolebensversicherung sind unverzichtbar.
Familientarife nutzen: Sparen Sie mit Familienpolicen bei Haftpflicht, Rechtsschutz und Auslandsreisekrankenversicherung.
Kinder sind mitversichert: In der Privathaftpflicht sind Kinder kostenfrei bis zum Ende der Erstausbildung mitversichert.
Qualität vor Quantität: Lieber wenige gute Versicherungen mit ausreichendem Schutz als viele überflüssige Policen.
Regelmäßig prüfen: Passen Sie Ihren Versicherungsschutz an Lebensveränderungen an und vergleichen Sie jährlich die Beiträge.
Mit der richtigen Versicherungsstrategie schützen Sie Ihre Familie optimal und sparen gleichzeitig Geld. Nehmen Sie sich die Zeit für eine gründliche Bestandsaufnahme und investieren Sie Ihr Geld in sinnvolle Absicherung statt in unnötige Versicherungen. Ihre Familie wird es Ihnen danken.



